5 Fragen zur Bewerbung Berlins für die olympischen Spiele und Paralympics
Die Redaktion im Interview mit Guido Kersten (Präsident)
Wie stehen die Berliner Wasserratten zur Bewerbung?
Das Präsidium/Vorstand haben sich einstimmig für die Unterstützung der Bewerbung ausgesprochen. Als inklusiver Verein im Schwimmsport können die Berliner Wasserratten idealer Weise beide Veranstaltungen optimal positiv unterstützen. Ich werde die Bewerbung Berlins als Präsident der Berliner Wasserratten in allen Gremien und Diskussionsrunden nach Kräften mit guten Argumenten voran treiben und das Votum des Präsidiums/Vorstandes erfolgreich vertreten.
Was würden Olympia/Paralympics in Berlin für die Wasserratten bringen?
Wir haben einen Vizepräsidenten, Matze Ulm, der zu den erfolgreichsten paralympics Trainern im Bereich Schwimmen zählt und Alex Römisch als Vereinsmitglied, der im Olympiastützpunkt Berlin als Schwimmtrainer arbeitet. Mit Sebastian Pfeiffer und Frank Fleischer stehen zwei hochqualifizierte Vereinstrainer für uns täglich am Beckenrand. Schon alleine die Bewerbung Berlins schafft mit dieser Qualität eine immense Aufmerksamkeit in der Fachwelt und bei der Politik für die Berliner Wasserratten und öffnet Türen für Gespräche über Unterstützung des Vereins. Die inklusive Ausrichtung der Berliner Wasserratten, mit der gut organisierten, breiten Basis und den gezielt leistungsorientierten Gruppen, ist vorbildlich und somit primär in jeder Förderung etabliert.
Das kommt jeden Mitglied in allen Bereichen des Vereins zu Gute!
Wie können die Mitglieder die Bewerbung Berlins unterstützen?
Am Einfachsten ist es, wenn man gefragt wird, ob Berlin olympische Spiele/Paralympics ausrichten soll ein klares „Ja“ zusagen und damit fast direkt die inklusive Arbeit der Berliner Wasserratten zu unterstützen.
Gerne kann man sich beim Landessportbund auch als Helfer anmelden und sehr viele Aktionen für die Bewerbung Berlins mitgestalten. Das können auch die Jüngsten, die garantiert nicht an der „Forsa“-Umfrage teilnehmen dürfen, in Zusammenarbeit mit der Sportjugend und den Wasserratten. Eigentlich sind sie es, die 2024 bzw. 2028 diese Spiele in Berlin entweder als Teilnehmer, oder als Zuschauer voll erleben dürfen. Deswegen unterstützen die Berliner Wasserratten für alle Kinder und Jugendlichen die Bewerbungsarbeit der Sportjugend und der Jugend des Behindertensportverbandes.
Wie können sich die Mitglieder der Berliner Wasserratten informieren?
In der Hoffnung viele „Klicks“ zu erhalten, empfehle ich die Homepage der Berliner Wasserratten. Auch können Anfragen an die Geschäftsstelle gestellt werden, die dann hoffentlich ausreichend informativ beantwortet werden. Beim LSB gibt es auf der Homepage ein Diskussionsforum und auch der Behindertensportverband ist im Netz aktiv. Der Senat von Berlin bietet ebenfalls eine Informationsseite im WWW an. Gerne stehe ich auch persönlich für Fragen zur Verfügung, bin aber über Handy nicht immer gut erreichbar.
Wie stehst Du persönlich zur Bewerbung Berlins für die olympischen Spiele/Paralympics?
Ich stamme aus einer sehr dem Sport verbundenen Familie. Als ich Ende 1993 als Sportphysiotherapeut der weiblicheSchwimmnationalmannschaft für Atlanta 1996 nominiert wurde, war ich schon einmal nahe dran olympische Spiele aktiv erleben zu dürfen. Leider ist dieser Traum mit dem Verlust meines Armes im Sommer 1994 geplatzt. Deswegen kämpfe ich gerne für olympische Spiele/Paralympics in Berlin. Außerdem ärgert es mich gewaltig, dass das Präsidium des DOSB, nach meiner Information, negativ auf Berlin zu sprechen ist. Ständig werden die Berliner als unfähig hingestellt etwas Großes organisieren zu können. Dabei wird regelmäßig gerne ignoriert, dass Berlin in Deutschland die erfolgreichste Sportmetropole ist. Vor allem im Behindertensport ist Berlin ein super Ausrichter für internationale Wettkämpfe und in der gesamten Welt dafür hoch geachtet; nur die Funktionäre des eigenen nationale Sportverband wollen davon nichts wissen. Berlin richtet im Vergleich zu anderen Bundesländern, im Behindertensport und im nicht Behindertensport, die meisten nationalen und internationale Meisterschaften aus. Berliner sind es gewohnt mit einer Millionen Schar an Touristen um zu gehen, wenn andere Städte in Deutschland schon bei einer nationalen, oder regionalen Meisterschaft bei der zur Verfügungsstellung der Hotelbetten kapitulieren. Da weiß ich wovon ich spreche, nach 30 Jahren Vereinsarbeit.
München wäre nicht so wie Heute, wenn es nicht 1972 die olympischen Spiele gehabt hätte, Barcelona wäre nicht das heutige Barcelona ohne Olympia und in London sind aus jedem Pfund das investiert wurde, 12 Pfund für die Stadt geworden. Nach Berlin ziehen immer mehr Menschen, somit wird Infrastruktur benötigt. In der Diskussion um den Soli sehe ich wie lange Berlin auf Investitionen warten wird. Die Kunst/Kultur hat es vorgemacht. Da sind Gelder in Millionenhöhe für Museen, Spielbühnen etc. vorhanden. Der Sport kann da nachziehen und mit olympischen Spielen/Paralympics die Stadt Berlin in die erste Reihe für finanzielle Unterstützung zu katapultieren. Haushaltspolitiker brauchen Ziele. Olympia/Paralympics sind ein national hervorragendes Ziel.
WASRARedaktion